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Gelände in der Kunst

oder

Kunst aus dem Gelände


Unser Geländeleben wird zum Einem von den zahlreichen Sportaktivitäten bestimmt. Es weist aber auch viele andere Facetten auf, von denen manche im Geländealltag zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten. Ich meine hier nicht zuerst die nachlassende FKK-Verbundenheit. In den dokumentierten Berichten aus der langen Geschichte unseres Sportvereins, wie unsere zwei Chroniken, die Offene Bühne und Filme zu unserem Geländeleben beweisen, kann man seine Vielfältigkeit nacherleben. Mit anderem Anspruch liegt nun seit 2015 ein weiterer "Bericht" aus dem Gelände und seinen menschlichen und tierischen Bewohnern in einer noch intakten Natur vor.



ist ein kleines Büchlein, in welchem Bruni Hauschild ihren Lesern über unsere Gemeinschaft hinaus Gedichte, Geschichten und Gesehenes aus 20 Jahren der TSG-Südost 96 zur Lektüre anbietet.

Die 38 kurzen Beiträge mit Themen von:


"Nackt"


( -also doch FKK? J.F.)

Am Tag gehe ich
mit der Natur -
ohne Scheu,
ohne Frage nach Jugend
oder Alter.

Kommt die Nacht,
musst du Hüllen
wegstreicheln,
um meine Nacktheit
zu erfahren.



"Was fliegt denn da?"


Der Nistkasten bei uns am Märkischen Platz
ist wieder besetzt, es brütet ein Pärchen.
Doch diesmal sind`s weder Meise noch Spatz,
keine Buchfinken, Rotkehlchen, Lerchen.

Dies Vöglein ist zart mit grauem Gefieder,
es huscht in den Kasten und fliegt gleich wieder.
Nun sehe ich auch sein schneeweißes Mieder
und lausche: es klappert seine Lieder.

Ich schau` durchs Fernglas zur Astgabelbrücke,
da sitzt das Tierchen, im Schnabel `ne Mücke.
Welch` ornithologische Bildungslücke!
Das Vöglein ist eine Klappergrasmücke!




" Liebe in der Natur"


Jetzt, im August, ich wollt`s nicht glauben,
ich schwör`s, ich sah`s mit meinen Augen!
Ein Liebespaar lag unter der Tann,
erst schaut ich weg, dann sah ich`s an.

Sie hielten sich so eng umschlungen,
ich sah den Schleim von ihren Zungen.
Sie trieben es total natürlich
und stundenlang, so recht ausführlich.

Und wisst ihr was, ich sah den Akt,
denn beide waren völlig nackt.
Konnt` ich jetzt eure Neugier wecken
für hell-und dunkelbraune Schnecken?




bis

"Saisonende"


Adieu, Adé, auf Wiedersehen,
der Wald liegt trist und welk und nass.
Vom See her kalte Winde wehen,
einstige Farbenpracht wird blass.

Zu Ende gehen Sommertage,
eine Saison mit Sport und Spiel.
So schön. So stellt sich nicht die Frage,
ob jeder wiederkommen will.

Die Hütten halten Winterruhe,
der Specht klopft schon sein letztes Lied.
Verstaut die Sachen in der Truhe,
adieu, bis man sich wiedersieht!






erinnern die Leser an die vielen kleinen und doch prägenden Eindrücke, die unser Geländeleben eben auch ausmachen.
Die Kürze der einzelnen Beiträge sollte es sogar dem Smartphone-Junkie ermöglichen, seinen Bildschirm kurzfristig zu verlassen.
Die Buchgestaltung durch Jens Prockat mit thematisch passenden Fotos zu den einzelnen Themen macht aus den 69 Seiten auch ein buchkünstlerisch interessantes Objekt, welches das eigene Bücherregal zieren kann.

Der Sturm auf die Restexemplare ist damit eröffnet!


Jürgen Freytag

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